Inflation ist an sich schon ein hässliches Wort, über das ich mir ungern Gedanken mache. Mein Geld verliert an Wert: „Da kann ich eben als Privatperson nichts ändern“. Das bedeutet hingegen aber nicht, dass ich nichts ‚machen‘ kann. Zu verstehen, was es mit der Inflation auf sich hat, hilft dabei, unser Gespartes wertvoller aufzustellen.
Durch die Corona-Pandemie passiert gerade sehr viel: weltweit haben sich Staaten verschuldet, um das nötige Geld in soziale Aufgaben und die angeschlagene Wirtschaft zu investieren. Dadurch ist wesentlich mehr Geld in den Umlauf geraten, als es sonst der Fall ist. Zudem ist die Wirtschaftsleistung durch Lockdowns und den infektionsschützenden Maßnahmen deutlich zurückgegangen. Diese Umstände sind zum Teil verantwortlich für eine Produktionsknappheit und dementsprechenden Lieferengpässen. Produkte, die seltener sind, werden nun teurer.
Steigen die Preise, ist der anhaltende Wertverlust von unserem Geld das, was wir Inflation nennen. Im Klartext: Wenn ich in Zukunft für 500 g Kaffee 1 € mehr zahlen muss, ist mein Geld (was Kaffee angeht) weniger wert als zuvor. Je umfangreicher diese Preiserhöhungen sind (zum Beispiel bei Lebensmitteln, Roh- und Baustoffen, Waren, Dienstleistungen…), desto mehr steigt die Inflation.
Passen sich die Lohnentwicklung und die Erträge auf das Ersparte nicht in einem angemessenen Zeitraum an die Preissteigerung an, entsteht bei Verbrauchern ein Verlust der Kaufkraft.
Wer eifrig Geld gespart hat, muss sich jetzt leider mit der Tatsache auseinandersetzen, dass er auf sein Guthaben, das auf einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto liegt, nicht nur keine Zinsen mehr bekommt, sondern es sogar an Wert verliert. Und je mehr die Inflation steigt, umso stärker macht sich der Wertverlust bemerkbar – mein Kaffee wird also immer teurer.
Hinzu kommen möglicherweise Negativzinsen, die Banken an ihre Kunden weitergeben. „Kleine Sparer“ werden derzeit noch durch vereinbarte Freibeträge geschützt, jedoch schrumpfen auch diese immer weiter ab.
Mein Sparbuch bringt mir also nicht mehr die erhoffte Rendite. Natürlich habe ich mich darüber schon geärgert und meinem Lebenspartner (stoischer Kerl, hält mein Jammern immer aus) mein Leid geklagt. Was bleibt, ist, das Sparbuch einfach weiter mit meinem sich entwerteten Geld zu füttern und auf bessere Zeiten zu hoffen. Oder…?
In meinem Fall muss ich gestehen, dass ich mich mit dem „oder“ schwergetan habe. Der Wertverlust meines Gesparten war für mich als Pragmatikerin zu abstrakt. Wenigstens hatte ich etwas Geld sicher und behütet auf der „hohen Kante“ liegen. Nach langem Überlegen und Recherchieren musste ich mir aber auch eingestehen, dass eben mit Dingen, die irgendwo herumliegen, genau das passiert: einfach gar nichts. Dafür sind mir meine Anstrengungen, jeden Monat emsig mit kleinen abgezweigten Beträgen meines Geldes Eichhörnchen zu spielen, um meinen Puffer wachsen zu lassen, fast schon zu schade.
Das Gute dabei: Es gibt viel schlauere Alternativen. Das Beste: Es ist je nach Risikoneigung für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Angefangen hat es bei mir mit einer Kapitalversicherung. Hier wusste ich von Anfang an, wie viel ich einspare, wie hoch meine Kosten sind und wie viel ich zu einem festgelegten Zeitpunkt mindestens bekomme. Aber mein Anbieter arbeitet während der Laufzeit mit meinem Geld. Wenn es gut läuft, bekomme ich am Ende sogar mehr zurück als am Anfang erwartet. Also habe ich Chancen, dass ein Gewinn erwirtschaftet wird. Was bei meinem Sparbuch nicht der Fall ist.
"Der Wertverlust meines Gesparten war für mich als Pragmatikerin zu abstrakt. Wenigstens hatte ich etwas Geld sicher und behütet auf der 'hohen Kante' liegen. "
Danach wurde ich etwas mutiger. Monatlich investierte ich nun mit kleineren Beträgen in einen Fonds, der breit gestreut in viele verschiedene Bereiche des täglichen Lebens investiert und dabei sogar auf die Nachhaltigkeit achtet. Damals schon begeistert, muss ich heute feststellen, dass das eine super Entscheidung war! Ich habe das Gefühl, dass sich bei meinem Ersparten etwas tut, auch wenn ich mit meinen Anlagen jetzt wirklich nicht reich werde. Aber mein Geld wächst langsam und gemütlich mit der Inflation mit, anstatt in einem immer größeren Abstand hinterherzuhinken. Und auch wenn ich bereits den ersten Schrecken überwinden musste, als meine Fondsanlage eine Zeit lang ins Minus rutschte, so hat sich diese aber auch recht schnell wieder erholt.
Ich bin stolz darauf, etwas „gemacht“ zu haben. Ich weiß nun, dass ich die Inflation nicht verändern, aber dennoch etwas tun kann, um mir auch in Zukunft meine gewohnte Dosis Kaffee leisten zu können.
Und eins noch! Welche Lösung für dich die Richtige ist, musst du natürlich nicht im Alleingang herausfinden. Mach dich im Internet schlau und sprich mit Freunden über deren Erfahrungen. Schnell wirst du feststellen, dass es viele Meinung gibt. Aber all das wird dir helfen, am Ende eine gute Entscheidung treffen zu können. Du sollst dich schließlich wohlfühlen!
Wenn du bereits bist, etwas Neues auszuprobieren, dann such das Gespräch mit deinem Bankberater. Was sind deine Ziele und Wünsche, worauf kommt es dir an und welche Ängste hast du vielleicht auch? Als diese Fragen für mich geklärt waren, konnte ich die für mich richtigen Alternativen zum Sparbuch ausmachen.
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