volksbank mittelhessen zukunftsplanerinLouisa und Jonas Hey haben Spaß an der Theke von ihrem "Unverpacktes" Laden in Giessen
volksbank mittelhessen zukunftsplanerinLouisa und Jonas Hey haben Spaß an der Theke von ihrem "Unverpacktes" Laden in Giessen

Unverpackt gut:
von einer Idee zum nachhaltigen Business

„Das ist aber ganz schön viel Plastik“. Das war ein Gedanke, der Louisa Hey oft durch den Kopf ging, als sie während eines Praktikums in Heidelberg für ihren Ein-Personen-Haushalt Lebens­mittel einkaufte. Für Louisa war klar: Das muss anders gehen! Und es ging anders. Heute ermög­licht Louisa zusammen mit ihrem Mann Jonas Hey anderen ein plastik­freies Leben. Die beiden führen Gießens ersten und einzigen Unverpackt-Laden am Johannette-Lein-Platz. Auch die Volksbank Mittel­hessen verfolgt ein umfas­sendes Nachhal­tig­keits­konzept – daher ist es für uns Ehren­sache, auf unserem Portal zukunfts​pla​nerin​.de eine starke junge Frau vorzu­stellen, die für das Thema Nachhal­tigkeit steht wie keine andere.

„Als ich damals mein Praktikum absol­viert habe, war ich zum ersten Mal selbst verant­wortlich für den kompletten Einkauf“, erinnert sich die junge Unter­neh­merin. Im Internet wurde sie fündig – und kaufte fortan Müsli, Nüsse, Reis und Nudeln in einem Unverpackt-Laden in Heidelberg. Obst und Gemüse erstand sie auf dem Wochen­markt. Online recher­chierte sie, las viele Blogs – es gelang Louisa, auf immer mehr Plastik­pro­dukte zu verzichten. Heute leben Louisa und Jonas ein Leben nach dem „Less-Waste“- Prinzip (die Vermeidung von Plastik überall im Alltag, aber auch die Reduzierung aller anderen Arten von Abfall auf ein Minimum). „In Heidelberg hat das damals schon prima funktio­niert“. An den Wochen­enden kam Louisa nach Hause nach Gießen und stellte fest: „Hier funktio­niert das irgendwie nicht so“. Es gab das entspre­chende Angebot einfach nicht. Schnell war für Louisa klar: Auch Gießen braucht einen Unverpackt-Laden. Und schon bald boten andere Gießener Gründer Louisa und Jonas eine Riesen­chance: Minas Adis und Dominic Büttner (Gutbur­gerlich, Schwätzer & Söhne, Drossel & Specht) schlugen den Beiden vor, in der ehema­ligen Weinraum­wohnung, zu diesem Zeitpunkt am heutigen Standort des Unverpackt-Ladens gelegen, für ein Jahr einen kleinen Probeshop zu eröffnen. So starteten Louisa und Jonas, der zu dieser Zeit noch im Schwätzer & Söhne arbeitete, einen Unverpackt-Laden nach dem Shop-in-Shop-Prinzip.

Sechs Monate später übernahmen sie die Laden­fläche, denn die Weinraum­wohnung firmierte in Drossel & Specht um und zog an einen neuen Standort. Mit dem Thema Handel hatte Louisa, die an der Techni­schen Hochschule Mittel­hessen Biologie und Pharma­zeu­tische Techno­logie studiert hat, bis zum Zeitpunkt der Eröffnung nur wenig zu tun.

„Less-Waste“- Prinzip:
Die Vermeidung von Plastik überall im Alltag, aber auch die Reduzierung aller anderen Arten von Abfall auf ein Minimum.
Less-Waste Daten und Fakten
Less-Waste Daten und Fakten
Schritt für Schritt!

Und so wuchs der Unverpackt-Laden, der zunächst mit einigen wenigen Spendern mit loser Ware gestartet war, immer weiter. Nach den für diese Spender üblichen Lebens­mitteln wie Cornflakes, Linsen, Bohnen oder Nudeln kamen bald darauf auch Kosme­tik­ar­tikel und Haushalts­waren hinzu, etwa Shampoo zum Abfüllen, Haar- und Körper­seifen oder Zahnbürsten aus Bambus. Rund 2300 Artikel aus verschie­denen Unter­gruppen umfasst das Sortiment heute. Später kamen noch ein kleiner Café-Betrieb mit einer Siebträger-Kaffeemaschine und eine gemüt­liche Sitzecke zum Verweilen hinzu. „Anfangs habe ich das hier alleine gemacht“, sagt Louisa, „Jonas war ja weiterhin angestellt. Der Sicherheit wegen“. Heute arbeiten beide in Vollzeit für ihren Laden – auch Jonas hat seiner Anstellung den Rücken gekehrt. Eine weitere Teilzeit­kraft und drei Aushilfen ergänzen das Team.

„Der Laden trägt sich“, freut sich Louisa, und das muss er auch, denn sie und Jonas haben eine kleine Tochter. Doch wie hält man einen Laden mit einem derar­tigen Spezial-Sortiment im Markt, wenn das Thema Unver­packtes mittler­weile auch von großen Supermarkt-Ketten wie tegut, Rewe oder Edeka aufge­griffen wird? „Nach meiner Erfahrung werden die Spender in den Märkten nicht so gepflegt. Damit verdienen die Märkte auch kein Geld. Die sind eher da, weil die Kunden das wünschen und man den Trend mitgehen möchte“. Louisa steckt viel Zeit in die Auswahl der Produkte. Sie kann zu jedem Artikel in ihrem Laden die Produkt­kette nachvoll­ziehen und den Kunden etwas zum Produkt erzählen. In ihrem Laden herrscht quasi ständig Inventur. „Wir überprüfen alle paar Wochen, ob wir bei einem Produkt nicht noch etwas verbessern können“. Als Beispiel nennt sie die getrock­neten und losen Kidney­bohnen: „Anfangs kamen die aus China. Mittler­weile kommen sie aus einem Betrieb in Öster­reich und haben sogar Bio-Qualität“.

"Nachhaltig" hört nicht beim Plastik auf

Bei der Auswahl der Produkte infor­miert sie sich akribisch über die herstel­lenden Unter­nehmen – dass Betriebe faire Arbeits­be­din­gungen bieten, sind für Louisa und Jonas wichtige Auswahl­kri­terien. „Ja, dann kostet die Kaffee­bohne auf das Kilo etwas mehr“, sagt Louisa, „aber das ist es uns wert. Und unseren Kunden auch“. Wie ein Produkt bei der Lieferung verpackt ist, spielt zudem eine große Rolle. Denn auch hier gilt natürlich nach Möglichkeit das "Less-Waste"-Prinzip.

Links: Louisa Hey (Bild ©Jana Frevel). Rechts: Jonas und Louisa Hey und das Team von "Unver­packtes" Gießen.

Oben: Louisa Hey (Bild ©Jana Frevel). Unten: Jonas und Louisa Hey und das Team von "Unver­packtes" Gießen.

Was kommt als Nächstes? Um im Markt zu bestehen, müsse man immer innovativ sein und sich weiter­ent­wi­ckeln, sagt Louisa. Daher planen sie und Jonas schon den nächsten Schritt: „Wir wollen einen Liefer­dienst innerhalb Gießens etablieren“, verrät sie. Und natürlich soll auch dieser möglichst nachhaltig laufen. Daher soll das Ganze nach Möglichkeit mit einem Lasten­fahrrad erfolgen.

Das Thema Nachhal­tigkeit ist mehr als nur ein vorüber­ge­hender Trend. Verän­derte Markt­be­din­gungen, zuneh­mende Regulie­rungen und verän­derte Kunden­be­dürf­nisse nehmen Einfluss auf alle Wirtschafts­be­reiche.

Ökono­mische, ökolo­gische und soziale Aspekten sind zur strate­gi­schen Kernaufgabe geworden, um Unter­nehmen zukunfts­fähig aufzu­stellen. Auch für den regio­nalen Mittel­stand entwi­ckelt sich die nachhaltige Trans­for­mation zu einem Wettbe­werbs­faktor mit Heraus­for­de­rungen und Chancen.

Unter­nehmen sind mehr und mehr bestrebt, auf nachhal­tigere Methoden und faire Bedin­gungen umzusteigen. Die Volksbank Mittel­hessen ist sich in ihrer beson­deren Rolle als starker Partner in unserer Region bewusst – auch im Rahmen der nachhal­tigen Trans­for­mation. Mit dem Nachhal­tig­keits­Dialog bekommen Unter­nehmen eine Beratung auf Augenhöhe angeboten und auch neue Impulse.

Mehr zum Thema Nachhal­tigkeit im Unter­neh­mens­kontext findest du hier:

Deine Zukunftsplanerinnen

Sabine Glinke

Sabine Glinke

Redak­teurin, Coach und Event­ma­na­gerin; Inhaberin von SG Events & Medien

Louisa Hey

Louisa Hey

Gesell­schaft­liche Geschäfts­füh­rerin von "Unver­packtes" Gießen
unver​packtes​-giessen​.de

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